Er ist wahrhaft auferstanden – Halleluja
Der Deutsche Orden wünscht eine frohe und gesegnete Osterzeit
Osterengel
Fürchtet Euch nicht!
Das ist schlicht die Osterbotschaft.
Mit diesen Worten spricht der Engel
die Frauen am Grab an.
Fürchtet Euch nicht!
Mit diesen Worten grüßt
sie Jesus selbst.
Und dieser Wunsch gilt allen,
die in all den Jahrhunderten
immer wieder die Botschaft
der Auferstehung gehört haben.
Denn die Angst und die
Furcht sind ja nicht weniger geworden.
Kann das wirklich wahr sein?
Von den Toten auferstehen?
Es wäre doch zu schön.
Wenn man’s nur richtig glauben könnte.
Der Zweifel wohnt direkt
neben unserem Halleluja.
Die Osterkerze,
Zeichen für Christus,
Zeichen der Auferstehung, wurde
in der Osternacht neu entzündet.
Doch die alte vom letzten Jahr –
wie oft sie gebrannt,
wenn wir es gar nicht gerne gesehen haben.
In den Trauergottesdiensten,
wo sie Hoffnung geben sollte,
da, wo es keine richtigen Worte mehr gibt.
Fürchtet euch nicht.
Ich bin der Weg,
ich bin Wahrheit
und ich bin Leben sagt Christus.
Seid ohne Angst.
Das ist so leicht gesagt.
Die großen Momente im Glauben,
wo es uns gut geht
und alles im Licht erscheint,
diese Festtage sind Kraftmomente.
Einmal wie Petrus aufs Wasser zu springen,
im Moment der klaren Überzeugung,
das mag ja noch angehen,
aber sich ein ganzes Leben lang
dann auf dem Wasser zu bewegen
und keine Angst zu haben, nicht mehr getragen zu sein.
Das ist viel, viel schwerer.
Petrus schafft das noch nicht mal ein paar Minuten.
Liegt im Wasser und strampelt.
Und das können wir uns immer wieder sagen.
Wenn es uns schwer fällt,
aus ganzem Herzen an Ostern zu glauben:
Fürchtet euch nicht!
Gott will unser Leben,
ja ewiges Leben,
aber eines, das in seinem Sinne
schon jetzt beginnt.
In starken wie ins schwachen Stunden,
dann wenn wir gestalten können
und dann wenn wir selbst angewiesen sind:
immer sollte man uns
etwas von dieser Hoffnung
und dieser inneren Kraft anmerken.
Es ist nie ganz finstern.
Manche Steine können so weggeräumt werden.
Steine, die vor selbstgemauerten Gräbern liegen.
Jeder kann so auf seine Weise ein Osterengel sein.
Durch ein Wort,
durch ein Lachen,
durch ein Weinen.
Gottes Engel haben oft ganz gewöhnliche Gesichter.
Ihr Glanz kommt von innen.
Aus dem Herzen.
Weil sie leben,
was sie glauben.
Augustinus ruft seinen Mitchristen
den Satz zu,
der zur Osterzeit passt wie kein anderer:
„Singt mit der Stimme.
Singt mit eurem Herzen,
singt mit eurem ganzen Wesen.
Aber seid was ihr singt.“
Von Stephan Wahl