DOZA

Auf den ersten Blick könnte es zur Vermutung verleiten, hier die Überlieferung der gesamten, mehr als achthundertjährigen Geschichte des Deutschen Ordens zu finden. Diese Erwartung wird nur teilweise erfüllt. In der wechselvollen Vergangenheit gingen immer wieder Unterlagen verloren, wurden vernichtet oder einfach in andere Besitzverhältnisse überantwortet. Archivalien im Zusammenhang mit dem Orden finden sich heute in vielen Staaten Europas so etwa in Deutschland, Polen, Österreich, Schweiz, Tschechien, Slowenien, Italien.

Nichtsdestotrotz hat das Archiv eine zentrale Bedeutung für die historische wie spirituelle Geschichte der Gemeinschaft. In Wien trafen im Laufe des 19. Jahrhunderts Archivalien verschiedener Provenienz zusammen, so als einer der Hauptteile umfangreiche Bestände des hochmeisterlichen Archivs aus der ehemaligen Residenzstadt Mergentheim. Es kamen Bestände aus der Ballei „An der Etsch und im Gebirge“ (Südtirol), Böhmen und Mähren sowie einer Vielzahl von Ordensniederlassungen nach Wien. Bereits vorhanden war das Archiv der Ballei Österreich. All diese Bestände wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts geordnet und aufgestellt und seither auch schon in umfangreichem Ausmaß der wissenschaftlichen Aufarbeitung anheimgestellt. Zeugnis dafür geben, neben einer großen Menge anderer Publikationen, die mittlerweile mehr als 60 Bände der „Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens“.

Inhalt des Archivs

Die Archivalien geben Auskunft über Ritter, Priester, Schwestern, Niederlassungen, Verwaltung, Wirtschaftsgeschehen aber auch über die Entwicklung der Ordensregeln, Frömmigkeit und Spiritualität des Ordens, geschichtlich bedingt hauptsächlich beginnend mit der frühen Neuzeit. Weiter in die Vergangenheit reichen die rund 12.000 Urkunden zurück, deren älteste 1122 in Utrecht ausgestellt wurde. Ebenfalls weit ins Mittelalter reichen einzelne Handschriften, die verwahrt werden.

Eine in der Struktur des Ordens grundgelegte Besonderheit, in der sich auch die europäische Dimension widerspiegelt, stellen die mehr als 1.000 Ahnentafeln dar, mit welchen die Ritter, die um Aufnahme nachgesucht hatten, nachwiesen, dass sie über die vorgeschriebene Zahl (seit 1671) 16 adeliger Vorfahren verfügten.

Geschäftsführender Leiter

Hochmeister P. Dipl.-Bw. (FH) MMag. Frank Bayard, MBA

Mitarbeiter

MMag. Bernhard Huber
Dr. Friedrich Vogel, Diakon

Öffnungszeiten

i. d. R. Montag – Freitag 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr
(Anmeldung unbedingt erforderlich)

Kontakt

Deutschordenszentralarchiv (DOZA)
Singerstraße 7
1010 Wien
Tel.: (01) 512 10 65 – 261
E-Mail: zentralarchiv@deutscher-orden.at