Die Hochmeister

Von der Gründung des Deutschen Ordens als regulärer Hospitalbruderschaft im Herbst 1190 bis zur Erhebung zum geistlichen Ritterorden am 5. März 1198 führen deren Vorsteher noch keinen einheitlichen Titel, obwohl der Titel „Magister“ bereits urkundlich bezeugt ist.

Seit 1216 ist bei Hermann von Salza (1209 – 1239) der Titel „Magister Hospitalis (danach auch mit dem Zusatz „domus“) Sancte Marie Alemannorum (danach fast ausschließlich „Theutonicorum“) Jerosolimitani“, zu deutsch „Magister des Hospitals Sankt Mariens der Deutschen zu Jerusalem“, offizieller Titel geworden. Nach dem Verlust des preußischen Ordenslandes (1525) wurde der Deutschmeister Walther von Cronberg (1526 – 1543) am 6. Dezember 1527 mit der Administration des vakanten Hochmeisteramtes durch Karl V betraut.

Ordensrechtlich wurde diese provisorische Maßnahme des Kaisers am 1. September 1529 auf einem Großkapitel zu Frankfurt/Sachsenhausen sanktioniert und die dort beschlossenen Rechte des Ordensoberhauptes von Karl V. am 21. August 1530 reichsrechtlich und vom päpstlichen Legaten Lorenzo Campeggio am 12. September 1530 auch kirchenrechtlich auf Bitten Cronbergs ausdrücklich gutgeheißen. Von 1530 – 1834 führte der höchste Obere den offiziellen Titel „Administrator des Hochmeistertums in Preußen, Meister des deutschen Ordens in Deutschen und Welschen Landen“, letzteren Titel seit 1809 wegen der Besitzverluste modifiziert als „Meister Deutschen Ordens in den Österreichischen Erblanden“, im halboffiziellen Sprach- und Kanzleigebrauch allerdings bereits seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts zu „Hoch- und Deutschmeister“ verkürzt.

Von 1834 – 1929 lautete der offizielle Titel „Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens“, seit dem 20. Januar 1930 aufgrund einer Bestimmung der Religiosenkongregation ausschließlich „Supremus Magister“, im Deutschen als „Hochmeister“ wiedergegeben.

Von 1834 – 1929 lautete der offizielle Titel „Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens“, seit dem 20. Januar 1930 aufgrund einer Bestimmung der Religiosenkongregation ausschließlich „Supremus Magister“, im Deutschen als „Hochmeister“ wiedergegeben.

In der Zeit des Deutschen Ordens als Hospitalbruderschaft
(1190 – 1198)

Zur Zeit der Hospitalbruderschaft gab es noch keine eigentlichen Hochmeister.
Als Vorstufe dafür erschienen die Leiter der Hospitalbruderschaft:

Meister Sibrand
1190

Gerhard
1192

Heinrich (Prior = Priester)
1193/94

Heinrich, praeceptor
1196
(wahrscheinlich identisch mit Heinrich Walpot, dem ersten Meister des Ritterordens 1198)

In der Zeit des Deutschen Ordens als geistlicher Ritterorden
(1198-1929)

Heinrich Walpot
1198-1200

Otto von Kerpen
1200-1208

Heinrich von Tunna gen. Bart
1208-1209

Hermann von Salza
1209-1239

Konrad von Thüringen
1239-1240

Gerhard von Malberg
1240-1244

Heinrich von Hohenlohe
1244-1249

Gunther von Wüllersleben
1249-1252

Poppo von Osterna
1252-1256

Anno von Sangershausen
1256-1273

Hartmann von Heldrungen
1273-1282

Burchard von Schwanden
1283-1290

Konrad von Feuchtwangen
1291-1296

Gottfried von Hohenlohe
1297-1303

Siegfried von Feuchtwangen
1303-1311

Karl von Trier
1311-1324

Werner von Orseln
1324-1330

Luther von Braunschweig
1331-1335

Dietrich von Altenburg
1335-1341

Ludolf König
1342-1345

Heinrich Dusemer
1345-1351

Winrich von Kniprode
1352-1382

Konrad Zöllner von Rotenstein
1382-1390

Konrad von Wallenrode
1391-1393

Konrad von jungingen
1393-1407

Ulrich von jungingen
1407-1410

Heinrich von Plauen
1410-1413

Michael Küchmeister
1414-1422

Paul von Rusdorf
1422-1441

Konrad von Erlichshausen
1441-1449

Ludwig von Erlichshausen
1450-1467

Heinrich Reuß von Plauen
1467-1470

Heinrich Reffle von Richtenberg
1470-1477

Martin Truchseß von Wetzhausen
1477-1489

Johann von Tiefen
1489-1497

Friedrich von Sachsen
1498-1510

Albrecht von Brandenburg-Ansbach
1510-1525

Walther von Cronberg
1527-1543

Wolfgang Schutzbar gen. Milchling
1543-1566

Georg Hund von Wenckheim
1566-1572

Heinrich von Bobenhausen
1572-1590/95

Maximilian von Österreich
1590/95-1618

Karl von Österreich
1618-1624

Johann Eustach von Westernach
1625-1627

Johann Kaspar von Stadion
1627-1641

Leopold Wilhelm von Österreich
1641-1662

Karl Josef von Österreich
1662-1664

Johann Kaspar von Ampringen
1664-1684

Ludwig Anton von Pfalz-Neuburg
1684-1694

Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg
1694-1732

Clemens August von Bayern
1732-1761

Karl Alexander von Lothringen
1761-1780

Maximilian Franz von Österreich
1780-1801

Karl Ludwig von Österreich
1801-1804

Anton Victor von Österreich
1804-1835

Maximilian Joseph von Österreich
1835-1863

Wilhelm von Österreich
1863-1894

Eugen von Österreich
1894-1923

In der Zeit des Deutschen Ordens als klerikaler Orden
(seit 1929)

Bischof Dr. Norbert Klein
1923-1933

Abt Paul Heider
1933-1936

Abt Robert Schälzky
1936-1948

Abt Dr. Marian Tumler
1948-1970

Abt Ildefons Pauler
1970-1988

Abt Dr. Arnold Wieland
1988-2000

Abt Dr. Bruno Platter
2000-2018

Abt MMag. Dipl.-Bw. (FH) Frank Bayard, MBA
2018-