Gedanken zum Osterfest

Wir sagen „Ostern“, Auferstehung. Und das heißt: es hat schon begonnen, die endgültige Zukunft hat schon angefangen. Die Verklärung der Welt ist kein Ideal und kein Postulat, sondern Wirklichkeit.

Die Stelle, wo solcher Anfang des vollendeten Endes erschienen ist, heißt Jesus von Nazareth, der Gekreuzigte und Auferstandene. Weil sein Grab leer ist, weil er, der tot war, sich als der Lebendige in der einen Ganzheit seiner konkreten Menschheit erwiesen hat, darum wissen wir: Es hat alles schon wirklich begonnen, gut zu werden. Es ist noch ungefähr alles unterwegs. Aber unterwegs zu einem Ziel, das nicht utopisches Ideal, sondern eine schon das einende Wirklichkeit ist. Denn das Ende hat schon begonnen. Und es ist Herrlichkeit.

Karl Rahner

(Johannes Chrysostomus + 407)

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