Für Pfingstsamstag hatte Prior P. Christoph Kehr zur Diakonenweihe von Frater Augustinus Pühler und Frater Samuel Giuliano ins oberbayerische Weyarn an den Sitz des Priorats der Deutschen Provinz der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem eingeladen.

Eine besondere Fügung sei es, dass an diesem Samstag vor Pfingsten, an dem üblicherweise in der Erzdiözese München und Freising Diakone geweiht würden, es dieses Jahr aber im ganzen Bistum keine Berufungen gebe, beim Deutschen Orden gleich zwei Weihekandidaten vor den Altar treten. So führte Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg in die Feier ein.

In der Stiftskirche St. Peter und Paul zu Weyarn hatten sich zum Pontifikalamt Hochmeister Frank, Althochmeister Bruno, zahlreiche Brüder des Deutschen Ordens, Provinzoberin und Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier mit einer Schwesternabordnung aus Passau, eine stattliche Zahl an Familiaren mit Balleimeister Thomas Jünger sowie viele Gäste versammelt. Dem musikalisch prächtig umrahmten Pontifikalamt stand Rupert Graf zu Stolberg, Weihbischof des Erzbistums München und Freising, vor.

In seiner Predigt stellte Weihbischof Rupert fest, dass die zeitgeistige Individualisierung der Selbstverwirklichung, der Mensch will selbst der Architekt seines Lebens sein, als egozentrisches Menschenbild nicht dem christlichen Menschenbild entspreche. Nach christlichem Verständnis sei der Mensch ein Geschöpf und Ebenbild Gottes und als solches schon in der Trinität als Gemeinschaftswesen angelegt. In den kirchlichen Grundvollzügen Diakonie (diakonia), Zeugnis (martyria), Gottesdienst (leiturgia) und Gemeinschaft (koinonia) verwirkliche sich das christliche Menschenbild. Der Dienst am Nächsten sei das Markenzeichen eines Diakons, der insbesondere dazu ausgesandt werde, zu den Menschen am Rande zu gehen und Gottes Liebe weiterzugeben. Er müsse immer enger mit Christus zusammenwachsen, um die Freude des Glaubens anderen zu schenken.

Nach der Großen Litanei spendete Weihbischof Rupert das Weihesakrament und weihte Frater Augustinus und Frater Samuel durch Handauflegung und Gebet zu Diakonen. Mit Stola und Dalmatik, dem liturgischen Gewand, bekleidet erhielten die neuen Diakone dann das Evangelium für die Verkündigung, die sie künftig in Wort und Tat ausüben sollen.

Sonnenschein und weiß-blauer Himmel über dem Klosterhof waren der perfekte Rahmen für die Ordensgemeinschaft, die Neugeweihten zu beglückwünschen und sich danach im Mariensaal mit Bier, Wein und gutem Essen zu stärken.

Frater Augustinus und Frater Samuel gratulieren wir und wünschen Gottes reichen Segen, seine Gegenwart, die sie trägt, sein Licht, das ihnen leuchtet und seinen Heiligen Geist, der sie führt.

Thomas Jünger FamOT

Balleimeister • Deutschherrenmeister