Der Hochmeister

Der Hochmeister ist als Generaloberer der oberste Leiter des Ordens. Er empfängt nach seiner Wahl die Abtsweihe und trägt bischöfliche Kleidung, ein Privileg, das dem Deutschen Orden seit 1933 gewährt ist. Der Hochmeister ist der Generalobere des Ordens, der Brüder (Priester), der Schwestern und der Familiarinnen und Familiaren. Seit 1923 wird das Hochmeisteramt durch Priester ausgeübt, die durch delegierte Brüder und Schwestern auf dem Generalkapitel jeweils für sechs Jahre gewählt werden.

66. Hochmeister

P. MMag. Dipl.-Bw. (FH) Frank Bayard, MBA

  • 1971 geboren in Püttingen/Saar

  • 2000 Eintritt in den Deutschen Orden

  • 22. Juli 2006 Priesterweihe

  • 22. August 2018 Wahl zum Hochmeister

  • 17. November 2018 Abtsbenediktion

Dominic Scott

Hochmeisteramt

Die ordentliche Leitungsgewalt wird durch die Provinzleitungen sowohl der Brüder als auch der Schwestern in ihren jeweiligen Provinzen ausgeübt. Das Hochmeisteramt in Wien ist das Generalrat des Deutschen Ordens und Sekretariat des Hochmeisters, in dem die Koordination und Kooperation von Brüdern, Schwestern und Familiaren im Zusammenwirken mit dem Generalrat und den Provinz- und Balleileitungen durchgeführt wird. Von hier aus werden soziale und karitative Aktivitäten organisiert, Veranstaltungen geplant und durchgeführt, die unmittelbar dem Hochmeister unterstehenden Einrichtungen geleitet sowie Kontakte zu Kirche und Staat gepflogen.

Durch ein schwarzes, mit goldenen Lilienstäben belegtes Balkenkreuz mit Herzschild, darin in Gold ein schwarzer, rot bewehrter, rot bezungter Adler, geviert: Quartier eins und vier in weiß ein schwarzes Balkenkreuz (Deutscher Orden), Quartier zwei und drei in blau ein goldener, golden bewehrter und bezungter, bekrönter Löwe, dessen linke Pfote auf einem Schild aufruht, darin in gold am Schildfuß schwarze Schlägel und Eisen schräggekreuzt und eine am Schildfuß stehende, schwarzblättrige und silberkörnige Ähre (Wappen Bayard, neu angenommen in Anlehnung an das Wappen der ehemaligen Gemeinde Köllerbach, heute Stadtteil Püttlingens/Saarland.)

Über dem Schild steht die Mitra, begleitet vom schräglinksgestellten Pedum mit weißem Velum (Zeichen des benedizierten Abtes) und vom schrägrechts gestellten, gestürzten Gladium (Symbolik der bis 1806 bestehenden Reichsfürstenwürde des Hochmeisters). Darüber schwebt der schwarze Prälatenhut mit zweimal sechs weißen Quasten an weißen Schnüren (Zeichen eines Generaloberen, mit weißer Farbgebung des Deutschen Ordens).

Der unterhalb des Schildes stehende Wahlspruch lautet: „Noli timere – meus es tu“ (Fürchte dich nicht, mein bist du, aus Jesaja 43, 1).

MMag. Bernhard Huber

Generalrat

„Die oberste Autorität im Orden wird ordentlicher Weise vom Hochmeister mit dem Generalrat ausgeübt. … Alle zur gedeihlichen Leitung des Ordens wichtigen Angelegenheiten sind vom Hochmeister mit seinem Rat auf regelmäßigen Generalratssitzungen zu beraten und zu entscheiden. Gegebenfalls können vom Hochmeister auch die Prioren oder andere Sachverständige zu den Generalratssitzungen eingeladen werden. In Schwesternangelegenheiten werden auch Vertreterinnen der Schwestern beigezogen, in Familiarenangelegenheiten auch Familiarenvertreter“ (Brüderregel 91, vgl. Lebensregel der Schwestern 87 f.).

Die Mitglieder des Generalrates sind neben dem Hochmeister der Generalprokurator, vier aus den Provinzen gewählte Generalräte, die Generalassistentin, der/die Generalsekretär/in, der Generalökonom, zwei Sachverständige der Schwestern sowie der Sachverständige aus dem Familiareninstitut.

Organigramm

Mitglieder

Hochmeister
Generalabt P. MMag. Dipl.-Bw. (FH) Frank Bayard, MBA

Generalprokurator
P. Bacc.Theol. et Lic.hist.eccl. Laurentius Meißner (Deutschland)

Generalräte
P. Mag. Peter Unterhofer (Italien)
P. Mag. Norbert Thüx (Deutschland)
P. ICLic. Mag. theol. Miloš Zárecký (Slowakei)
P. Mag. Hans-Ulrich Möring (Österreich)

Generalassistentin
Sr. Dipl.-Sozpäd. (FH) Dipl. Päd. (Univ.) Maria-Franziska Meier (Deutschland)

Generalsekretärin
Sr. M. Gratia Rotter OStRin (Deutschland)

Generalökonom
P. Christoph Kehr (Deutschland)

Sachverständige der Schwestern
Sr. M. Gratia Rotter OStRin (Deutschland)
Sr. Consolata Mair (Italien)

Sachverständiger der Familiaren
Prof. Dr. Michael Schörnig (Deutschland)

Laurentius Meissner

Generalprokurator

Der Generalprokurator in Rom vertritt die Angelegenheiten des Deutschen Ordens beim Heiligen Stuhl. Derzeit übt P. Laurentius Meißner aus der Deutschen Brüderprovinz dieses Amt aus. Ebenso ist er Stellvertreter des Hochmeisters.

P. Bacc. Theol. et Lic.hist.eccl. Laurentius Meißner

  • 1957 geboren in Troisdorf

  • 1993 Eintritt in den Deutschen Orden

  • 28. April 2001 Priesterweihe

Sr. Maria-Franziska Meier

Generalassistentin

Die Generalassistentin vertritt die Schwestern aller Provinzen im Generalrat. Als Vertreterin des Hochmeisters nimmt sie auch an den Konferenzen und Tagungen der Generaloberinnen teil und bespricht die dabei gefassten Beschlüsse mit dem Hochmeister, der die Provinzoberinnen davon in Kenntnis setzt. Die Generalassistentin nimmt nicht die Stelle einer Generaloberin im Sinne des Ordensrechts ein.

Sr. Maria-Franziska Meier

  • 1970 geboren

  • 1995 Eintritt in den Deutschen Orden

  • 22. August 2018 Wahl zur Generalassistentin

Generalsekretärin

Die Generalsekretärin steht dem Hochmeister zur Seite und hat über alle Generalratssitzungen eine Niederschrift zu verfassen, die im Deutschordenszentralarchiv (DOZA) aufzubewahren ist.

Sr. M. Gratia Rotter OT

  • 1966 geboren in Pfaffenhausen

  • 2010 Eintritt in den Deutschen Orden

  • 2018 Ernennung zur Generalsekretärin

  • Lehrerin am Gymnasium Niederaltaich

P. Christoph Kehr OT

Generalökonom

Der Generalökonom verwaltet die Güter des Gesamtordens unter der Leitung des Hochmeisters und ist dessen Berater in wirtschaftlichen Fragen.

P. Christoph Kehr OT

  • 1963 geboren in Dernbach

  • 1989 Eintritt in den Deutschen Orden

  • 2006 zum Priester geweiht

  • 2015 Wahl zum Prior der Deutschen Provinz

Persönlichkeiten des Deutschen Ordens

Pater Peter Rigler

P. Peter Rigler

(1796–1873)

Durch lange Jahre Spiritual und Professor am Priesterseminar in Trient wirkte Rigler als Erzieher, Seelsorger, Prediger und Exerzitienleiter. Sein großer Verdienst liegt in der geistlichen Leitung des durch Hochmeister Maximilian Joseph 1841 wieder belebten Schwesternzweiges und in der Gründung des Deutschordenspriesterkonventes in Lana, wodurch er den geistlichen Charakter des Ordens wesentlich stärkte.

Durch sein tief religiöses Leben und seinen Einsatz hat er für den Orden und die Kirche Außerordentliches geleistet. Als er am 6. Dezember 1873 im Rufe der Heiligkeit starb, suchten viele Menschen in ihm einen Fürbitter bei Gott.

Sr. Agnes Weber
OBERIN

Sr. Agnes Weber

(1794–1876)

1837 folgte Sr. Agnes aus dem Kloster Zams in Tirol der Bitte des Hochmeisters Maximilian Joseph und legte mit der Errichtung des Mutterhauses der Deutschordensschwestern in Lanegg in Lana/ Südtirol den Grundstein für das Wiederaufblühen des weiblichen Ordenszweiges im 19. Jahrhundert. Über 30 Jahre stand sie mit Tatkraft und Klugheit der Schwesterngemeinschaft von Troppau/Opava vor. Wegen ihres segensreichen und wohltätigen Wirkens nach außen war sie bei kirchlichen und weltlichen Behörden hoch angesehen.

Hochmeister Marian Tumler
HOCHMEISTER

Marian Tumler

(1887–1987)

Bereits früh mit Aufgaben innerhalb des Ordens betraut, trug P. Marian 1929 die Umwandlung von einem Ritterorden zu einem geistlichen Orden mit. Von 1948 bis 1970 gestaltete er als Hochmeister den Deutschen Orden im Sinne des II. Vatikanums, an dem er selbst teilnahm. Die Aufbauarbeit der Ordensprovinzen nach 1945 sowie die Wiederbegründung des Familiareninstitutes sind neben seinen Forschungen zur Ordensgeschichte einige der bleibenden Verdienste.

Sr. Amata Grüner
OBERIN

Sr. Amata Grüner

(1893–1964)

In krisenhafter Zeit wirkte Sr. Amata als Schuldirektorin, Ökonomin und schließlich seit 1942 als Oberin der Deutschordensschwestern in Troppau. Wie viele Schwestern erlebte sie Enteignung, Krieg, Zwangsarbeit, Gefängnis und Vertreibung. Ab 1946 übernahm sie mit großer Umsicht den Aufbau des St. Nikolaklosters in Passau sowie die Gründung von insgesamt 28 sozialkaritativen und Bildungseinrichtungen in der gesamten Bundesrepublik. In Anerkennung ihrer Verdienste wurde ihr 1960 das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen. In Passau ist sogar eine Straße nach ihr benannt.