505 Jahre oder 185.000 Tage oder 4,5 Millionen Stunden gelebte Berufung konnten die acht Schwestern in die Waagschale werfen, die am 3. August 2024 ihre Professjubiläen begingen. Zur Feier hatte Sr. Provinzoberin Maria-Franziska Meier ins Kloster St. Nikola nach Passau eingeladen und konnte bei schönem Sommerwetter Hochmeister Frank, Brüder der deutschen Provinz, den Familiarenreferenten, den Balleimeister und den Geistlichen Assistenten der Ballei Deutschland, die Komture aus Regensburg, Würzburg/Bamberg und Linz mit zahlreichen Familiaren aus Deutschland und wie stets auch aus Österreich und natürlich die Angehörigen der Jubilarinnen nebst Freunden des Klosters begrüßen.

In einem feierlichen Pontifikalamt, dem Hochmeister als Hauptzelebrant vorstand, erneuerten nach 50 Professjahren Sr. Josefa Ogulin, nach 60 Professjahren Sr. Edmunda König und Sr. Gudula Schmitt, nach 65 Professjahren Sr. Evarista Kotschy, Sr. Irene Liebl, Sr. Tarzisisa Neukirch und Sr. Angelika Nitsche sowie nach 75 Professjahren Sr. Roswitha Hirth ihre Gelübde. Das zuletzt genannte Kronjuwelenjubiläum als äußerst seltenes Ereignis mitzuerleben, war für alle eine ganz besondere Freude. Dabei ist Sr. Roswitha nicht nur die Schwester mit den meisten Professjahren, sondern mit fast 99 Jahren auch die lebensälteste Schwester im Deutschen Orden.

In seiner Festpredigt würdigte Hochmeister Frank den unermüdlichen Einsatz der Jubilarinnen für den Orden. Es seien Frauen mit anpackenden Händen, großem Herzen und betenden Lippen. Frauen, die Gott einen Platz in ihrem Leben eingeräumt haben, nicht irgendeinen, sondern den Hauptplatz. Die sich selbst zurückgenommen haben, verzichtet haben um Christi willen. Die ein Leben lang versucht haben und weiter versuchen, den Menschen die Liebe Gottes erfahrbar zu machen. Die vielleicht nicht die Welt besiegt, aber auf jeden Fall besser gemacht haben. Er dankte für das tägliche Zeugnis und das Bemühen ungeachtet der durch das steigende Alter zunehmenden Mühsal. Dies sei durch nichts zu ersetzen und ein großer Schatz der Ordensgemeinschaft, der noch stärker wahrgenommen werden sollte. Die Berufung und Haltung der Schwestern fasste Hochmeister Frank in einem Gebet so zusammen:

Herr, was Du willst, das nehm‘ ich hin,

und was Du willst, ist mir Gewinn,

genug, dass ich Dein eigen bin.

Herr, weil Du’s willst, drum ist es gut,

und weil Du’s willst, drum hab‘ ich Mut,

mein Herz in Deinen Händen ruht!

Balleimeister Thomas Jünger und Komtur Hans Pschorn überbrachten die Glückwünsche der Familiaren, dankten für das Lebenszeugnis, den Dienst getreu dem Ordenscharisma „Helfen und Heilen“, das unersetzliche Gebet und das eindrückliche Vorbild der Jubilarinnen.

Im Refektorium und Garten des Klosters konnten sich nach dem Hochamt bei gelöster Stimmung und einer gemeinsamen Kaffeetafel Jubilarinnen und Gäste begegnen und auch die Bande innerhalb der Ordensfamilie gestärkt werden. Es war wieder ein schönes Fest zur Ehre Gottes!

Thomas Jünger FamOT
Balleimeister • Deutschherrenmeister