Die Regeln und Statuten des Deutschen Ordens
Die Regeln und Statuten des Deutschen Ordens entstanden zwischen 1244 und 1249. Die zeitgebundenen Anforderungen des Kampfes und der Pflege von Kranken und Verwundeten machten eine vielseitige Ausrichtung notwendig. Inhaltliche Grundlagen bildeten dabei die vorhandenen Regeln der Templer (Militärdienst), der Johanniter (Hospitalität). Durch die Komposition dieser Quellen und eigene Ergänzungen entstand eine neue Ordensregel mit unverwechselbarem Charakter.
Der Prolog liefert durch theologische und spirituelle Impulse die Entstehungsgeschichte des Ordens. Im Abschnitt der Regel kommen die Grundlagen des Zusammenlebens in der Gemeinschaft des Ordens in ihren Rechten und Pflichten vor. Die Gesetze erläutern und ergänzen die vorangegangene Regel und präzisieren Aspekte des Ordenslebens. Gewohnheiten findet sich die Ordensverfassung, welche die Befugnisse der einzelnen Ämter und Funktionen angibt (z.B. Wahl des Hochmeisters, Aufnahme in die Gemeinschaft).
Ergänzungen und Überarbeitungen
Diese Regel erfuhr 1442, 1606 und 1839 den Zeitumständen angepasste Ergänzungen und behielt für die Ordensritter Gültigkeit bis zum Tod des letzten Ritters im Jahr 1970. Nach Umwandlung des Ritterordens in ein klerikales Institut wurde unter Beibehaltung der wesentlichen Elemente der alten Ordensregel (Prima Regula) die modifizierte Regel für die Brüder wie für die Schwestern am 27. November 1929 approbiert.
Diese Regeln wurden schließlich nach Maßgabe des II. Vatikanischen Konzils überarbeitet, wobei besonders das Ursprungscharisma des Ordens Berücksichtigung fand; sie wurden 1977 approbiert und nach Einarbeitung des neuen CIC 1983 am 11. Oktober 1993 definitiv bestätigt.
Derzeit werden die Regeln und Statuten in verschiedenen Gremien des Ordens reformiert und an die heutigen Begebenheiten angepasst. Die Gemeinschaft des Deutschen Ordens macht sich somit auf den Weg an seine spirituellen Wurzeln um Zukunft mitgestalten zu können.
Im Jahre 1190 nach der Geburt unseres Herrn (…) befanden sich im Heer eine Schar guter Leute aus Lübeck und Bremen. Aufgrund der Milde unseres Herrn erbarmten sie sich der vielfältigen Gebrechen, die die Kranken im Heere auszustehen hatten und gründeten das genannte Hospital unter einem Schiffssegel (…) Hier brachten sie die Siechen mit großer Sorgfalt unter und pflegten sie mit viel Fleiß.
Auszug aus dem Prolog der Prima Regula
Im Jahre 1190 nach der Geburt unseres Herrn (…) befanden sich im Heer eine Schar guter Leute aus Lübeck und Bremen. Aufgrund der Milde unseres Herrn erbarmten sie sich der vielfältigen Gebrechen, die die Kranken im Heere auszustehen hatten und gründeten das genannte Hospital unter einem Schiffssegel (…) Hier brachten sie die Siechen mit großer Sorgfalt unter und pflegten sie mit viel Fleiß.