Im Rahmen des Festgottesdienstes in der Deutschordenskirche St. Elisabeth am 17.11.2019 schenkte Prof. Wolfgang J. Bandion dem Deutschen Orden eine Reliquie der Hl. Elisabeth aus seinem Familienbesitz. Elisabeth, 1207 geboren, wuchs als Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und dessen Frau Gertrud von Andechs-Meranien am Hof des thüringischen Markgrafen Hermann auf. Später heiratete sie dessen Sohn Landgraf Ludwig IV, der jedoch 1227 auf der Kreuzzugsreise verstarb.

Elisabeth, dreifache Mutter und Witwe, begeisterte die Armutsbewegung ihrer Zeit, die sie auch intensiv karitativen Aufgaben widmen ließ. Sie half Bedürftigen und verteilte während Hungersnöten die Lebensmittel ihres Hauses. Ihre Lebenseinstellung und Freigebigkeit brachten ihr auch Konflikte ein. Das von Elisabeth von Thüringen in Marburg gegründete Franziskushospital wurde nach ihrem Tod dem Orden übertragen. Sie starb in Marburg 1231 im Alter von 24 Jahren.

Bereits 1235 erwirkte ihr Schwager Konrad von Thüringen, später Hochmeister des Deutschen Ordens, ihre Heiligsprechung. Über ihrem Grab in Marburg erbaute der Deutsche Orden die Elisabethkirche, welche sich zum Wallfahrtsort entwickelte. Der Deutsche Orden verehrt die Heilige bis heute als seine Patronin der selbstlosen Hospitalität des Helfens und Heilens, neben der Gottesmutter Maria und dem Hl. Georg. Nach dem Eigenkalender des Ordens wird ihr Fest am 19. November begangen.