Wie bereits im Jahr davor begann die Investitur mit einer Vesper samt feierlicher Übergabe der gesegneten Rosenkränze durch Hochmeister Frank in St. Elisabeth. Die Antiphone „Du umschließt mich von allen Seiten und legst Deine Hand auf mich“ war ein wunderschöner Beginn der Investitur. Die Vorstellung, von allen Seiten umgeben, geborgen und beschützt zu werden, brachte in seiner Homilie unser Geistlicher Assistent, Cfr. Pfarrer Dr. Andreas Kaiser, in verschiedenen Bildern näher. Das kleine Kind, das gerne zu Hause eine Höhle baut, in der es sich ganz sicher fühlen kann, das Taufkind, welchem mit dem weißen Taufkleid Christus angezogen wird und das Bild der Übergabe des Mantels an unsere Neofamiliaren. Dieser Mantel zeigt, dass wir durch unser Tun und unsere Arbeit in der Welt Christus folgen und ihn durchscheinen lassen können. Dieser erinnert uns auch daran, dass wir immer in Christus geborgen und von Christus getragen sind.
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Im Anschluss an die Vesper durften wir zu Gast im Hotel InterContinental in Wien sein. Nach einer Begrüßung durch Balleimeister Dr. Helmut Wohnout erfolgte die Vorstellung der Kandidaten Dr. Maximilian Christoph Aichinger, Ludwig Freiberger, Dr. Johannes Kreyca, Jakob Taibinger sowie Dr. Johannes Zinell im Kreise der, besser noch umgeben von anwesenden Familienangehörigen und Confratres. In seiner Ansprache rückte Balleimeister Dr. Wohnout das Familiarenversprechen, sich durch Gebet, persönlichen Einsatz und tatkräftige Hilfe in den Dienst des Ordens zu stellen, in den Mittelpunkt. Die Investitur ist nicht der Abschluss der Kandidatenzeit, sondern vielmehr ein Beginn einer noch stärker werdenden Bindung an den Orden, die letztlich eine Herzensbeziehung werden möge. Interesse und Engagement sind Voraussetzungen, um in das geistliche und gemeinschaftliche Leben der Ordensgemeinschaft hineinzuwachsen.
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Die Statio am folgenden Tag mit den Familiaren, den Kandidaten und den befreundeten Ritterorden in St. Elisabeth wurde vom Geistlichen Assistenten der Komturei „An Mur und Mürz“, Cfr. Bischofsvikar Dr. Christian Thomas Rachle, geleitet. Danach folgte ein feierlicher Umzug von St. Elisabeth zur Franziskanerkirche, der von einer Abordnung der „Musikkapelle Hoch- und Deutschmeister – k.u.k. Wiener Regimentskapelle IR4“ begleitet wurde. Dort stand dem Pontifikalamt Hochmeister Frank vor.. Eine besondere Ehre für die Ballei Österreich stellte auch die Teilnahme des deutschen Balleimeisters Thomas Jünger, des Familiarenreferenten Alexander Meyer-Benz und der Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier dar. Konzelebranten der Investitur waren P. Karl Seethaler, der Geistliche Assistent der Komturei „An Enns und Salzach“ Cfr. Domherr Michael Münzner und Cfr. Pfarrer Dr. Andreas Kaiser. Nicht zuletzt blickten wir stolz auf die Anwesenheit der Alt-Balleimeister Hans Haider und Dr. Rudolf Müller. Die befreundeten Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem und eine starke Abordnung des Souveränen Malteser-Ritterordens vom Großpriorat von Österreich nahmen ebenfalls an den Investiturfeierlichkeiten teil. Ein besonderer Dank gilt allerdings dem Hochmeisterlichen Kapellmeister, Mag. Thomas Dolezal, der sowohl für die Vesper, die Statio, als auch für das Pontifikalamt die musikalische Planung und Leitung übernommen hat. Er hat es geschafft, dass diese Investitur auch musikalisch lange in Erinnerung bleiben wird, indem er ein wohl ausgewähltes Potpourri aus Gregorianischem Choral, dem Sonnengesang des Hl. Franz von Assisi, Bruckner und Tambling in einem Gottesdienst zusammen mit Volksgesang zu einem gesamtheitlichen Wohlklang vereint hat. „Und unsere Herzen damit ein Stück dem Himmel näher gebracht hat“, so Hochmeister Frank zum Schluss des Gottesdienstes.
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In der Homilie stellte Hochmeister Frank die Frage „Was bleibt von der Investitur?“ Das Investiturversprechen ist ein besonderes Versprechen. Es verlangt eine tatkräftige Unterstützung und bisweilen auch von uns, über unsere Grenzen zu gehen. Der hl. Augustinus sagte, dass in dir das brennen muss, was du in anderen entzünden willst. Nur wenn in uns allen ein Feuer brennt, können wir ein Feuer in anderen entzünden. Wir dürfen uns nicht selbst wichtig nehmen. Die Erinnerung an unsere Gründungsväter in Akkon soll uns dabei helfen, unserem Wahlspruch Helfen und Heilen gerecht zu werden. Gestärkt durch die Worte des Herrn Hochmeisters und erinnert an unsere eigenen Versprechen zur tatkräftigen Mithilfe konnten wir die Feier der Investitur bei einem Empfang im Hochmeisteramt ausklingen lassen.
Ulrich Voit FamOT